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EHF Champions League

Final-Debütant Hamburg trifft auf Barcelona

Bjorn Pazen/amc

Final-Debütant Hamburg trifft auf Barcelona

 
THW Kiel (GER) vs. HSV Hamburg (GER) 33:39 (16:19)

Titelverteidiger THW Kiel hat das Finale der VELUX EHF Champions League verpasst: Die “Zebras” verloren das rein deutsche Halbfinale gegen den HSV Hamburg am Samstag unerwartet deutlich mit 33:39. Somit steht der HSV erstmals in einem Champions-League-Finale, nachdem man zuvor dreimal (2008, 2009, 2011) an Ciudad Real (Spanien) gescheitert war. Gegner am Sonntag (Anwurf: 18 Uhr) ist der FC Barcelona Intersport.

Nach zwei Niederlagen in der laufenden Bundesligasaison nahm der HSV Hamburg eindrucksvoll Revanche – und damit verpasst der THW Kiel die Chance darauf, den noch fehlenden dritten Titel zur Verteidigung des Triples zu verteidigen und trifft am Sonntag im Spiel um Platz drei auf Vive Targi Kielce.

Hamburg und Barcelona standen sich noch nie in einem Spiel gegenüber – und gleich bei der Premiere geht es um die Champions-League-Trophäe beim wichtigsten Vereins-Handballturnier der Welt.

Vor 19.750 frenetischen Zuschauer siegte der HSV hochverdient, nicht nur wegen der elf Tore (bei 13 Versuchen) von Domagoj Duvnjak, sondern wegen der deutlich besseren Mannschaftsleistung.

Titelverteidiger THW Kiel leistete sich überraschend viele individuelle Fehler im Angriff vor dem Seitenwechsel. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, die durch knallharte Abwehrreihen gekennzeichnet war, gaben beide Mannschaften richtig Gas. Als Kiel 5:3 führte, nahm HSV-Trainer Martin Schwalb seine Auszeit und zudem einige Wechsel vor.

Und ab diesem Moment kippte das Spiel. Hamburg ging nach einer 6:2-Serie in Führung und selbst der Kieler Treffer zum 10:9 änderte nichts an der zwischenzeitlichen Dominanz der Hanseaten. Kiels erfahrene Spieler leisteten sich viele einfache Fehler – und Hamburg nahm dankend an, um die Führung beim 19:13 auf sechs Tore auszubauen – in einer Partie voller Höchstgeschwindigkeit und Tore. Kiel wurde nervös angesichts der Hamburger Serie von 10:3, die auch durch die Paraden von Torwart Johannes Bitter und die sensationelle Angriffsleistung von Domagoj Duvnjak (sechs seiner elf  Tore vor dem Wechsel) zustande kam.

Zwei spate Tore kurz vor der Pause sorgten dann aber dafür, dass der THW weiter in Schlagdistanz war, aber die Kieler bekamen die Partie auch gleich nach der Pause nicht in den Griff.  Hamburg stand weiterhin stark in der Abwehr und hämmerte den Kielern zahllose Tore aus dem Rückraum ins Netz.

Trotz der Unterstützung von Tausenden Fans in der LANXESS-Arena änderte sich das Bild nicht, selbst dann nicht, als Kiel in der 35. Minuten beim 19:23 den Torwart wechselte, Andreas Palicka ersetzte Thierry Omeyer, der aber nur sieben Minuten später wieder im Kasten stand.

Hamburgs Effektivität im Angriff war von allen Positionen  immer noch viel höher, selbst als der THW seine Abwehrtaktik änderte. Und als ein Doppelschlag des besten Torschützen der VELUX EHF Champions League, Hans Lindberg den alten Abstand von sechs Treffern beim 28:22 wieder herstellte, zog Kiels Trainer Alfred Gislason die Notbremse in Form einer Auszeit in Minute 41.

Und der, der Gislasons Worte am besten verstanden hatte, war Linkshänder Marko Vujin, der im Angriff wie eine Maschine spielte: Sein neunter Treffer zum 26:30 in der 48. Minute war ausschlaggebend dafür, dass auch HSV-Trainer Schwalb seiner Mannschaft eine einminütige Erholung gönnte. Und Vujins zehnter Streich zum 27:31 neun Minuten vor dem Ende sorgte für neue Hoffnungen.

Aber Hamburg gab das Spiel nicht mehr aus der Hand, lag meist zwischen drei und vier Treffern in Front – verpasste beim Spielstand von 34:30 aber die frühzeitige Entscheidung, als zunächst Hans Lindberg mit einem Siebenmeter scheiterte und dann Daniel Narcisse auf 31:34 verkürzte.

Aber am Ende war es dann der kroatische Scharfschütze Duvnjak, der seine Mannschaft vor Freude auf dem Feld tanzen und hüpfen ließ. Sein zehnter Treffer zum 36:31 sorgte endgültig für die Entscheidung – und beendet die Hoffnungen des THW auf die Titelverteidigung.

Die Fotogalerie zum Spiel finden Sie hier.

 

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