EHF Champions League

Hansen und Gensheimer führen PSG in ihr Premieren-Finale

Björn Pazen

Hansen und Gensheimer führen PSG in ihr Premieren-Finale

Zweite Teilnahme, erstes Finale: Paris Saint-Germain sind die zweite französische Mannschaft, die in ein Finale der EHF Champions League eingezogen ist – nach dem späteren Sieger Montpellier 2003. Am Samstag gewann PSG das erste Halbfinale gegen Veszprém mit 27:26 – nach einem echten Thriller.

  • Nikola Karabatic und Thierry Omeyer standen bereits 2003 im siegreichen Team aus Montpellier
  • Bei ihrer vierten FINAL4-Teilnahme in Folge schied Veszprém zum zweiten Mal nach 2014 im Halbfinale aus.
  • Beste PSG-Torschützen waren Uwe Gensheimer und Mikkel Hansen mit je sieben Toren. Gensheimer führt die Torschützenliste mit nun 113 Treffern an.
  • PSG-Trainer Noka Serdarusic erreichte zum dritten Mal ein Champions-League-Finale nach 2007 und 2008 mit Kiel.

Telekom Veszprém (HUN) vs Paris Saint-Germain Handball (FRA) 26:27 (11:11)

„Das war ein Riesenkamp gegen ein sehr starkes Team, wir gaben mehr, als wir hatten. Wir haben die richtigen Lösungen in der Abwehr gefunden, daher haben wir gewonnen“, sagte PSG-Torwart Thierry Omeyer, der am Sonntag zum fünften Mal Champions-League-Sieger werden kann.

Aber Paris musste eine richtig hohe Hürde überqueren, bis die erste Finalteilnahme feststand. Bis sieben Sekunden vor dem Ende konnte Veszprém auf das dritte CL-Finale in Folge hoffen. Paris lag die meiste Zeit vorne, konnte den Gegner aber nicht abschütteln.

Die Veszprém-Fans waren ganz klar in der Überzahl in der LANXESS arena, Tausende bildeten eine rote Wand auf den Tribünen, auch die ganze Stadt Köln schien in ungarischer Hand. Dagegen boten die mehreren Hundert Pariser Fans eine tolle Formation als französische Flagge und schwenkten ihre Fahnen, bevor die atemberaubende Eröffnungsshow losging. „Unser Anhang war super“, lobte Omeyer.

Nachdem der kroatische PSG-Rückraumspieler Luka Stepancic das erste Turniertor des Jahres 2017 erzielt, lag sein Team bis zur Pause auch meist in Führung. Zunächst dank Uwe Gensheimer, der sein Torkonto auf 113 Treffer ausbaute und insgesamt sieben Mal traf. Danach hämmerte Mikkel Hansen Paris nach vorne erzielte vier seiner ebenfalls sieben Treffer vor der Pause. Da zudem zwischenzeitlich Omeyer glänzend aufgelegt war, lag PSG beim 7:4 (13.) erstmals mit drei Toren vorne.

In dieser Phase leistete sich Veszprém extrem viele Fehlwürfe, konnte aber immer noch auf die starke Defensive bauen. Und bei PSG hatten nicht alle ihren Sahnetag, zum Beispiel war Welthandballer Nikola Karabatic weit von seiner Normalform entfernt, gleiches galt für Daniel Narcisse. Andere Teams hätten mit solchen Ausfällen Probleme bekommen, Paris dank des breiten Kaders nicht.

Dennoch schafften es die Ungarn, ihren Durchhänger zu beenden. Einerseits dank der genialen Pässe und Tore von Mate Lekai, andererseits weil sich Torwart Roland Mikler steigerte. Und auch daher war das 11:11 zur Pause verdient – im Übrigen die zweitwenigste Anzahl in einem VELUX EHF FINAL4-Spiel seit 2010 nach dem 9:10 im Halbfinale Barcelona gegen Veszprém.

Die zweite Hälfte glich anfangs einer Achterbahnfahrt: Zunächst legte Veszprém zum 15:14 vor, kassierte dann innerhalb von 2:14 Minuten drei Gegentore und lag zwischenzeitlich 16:19 hinten, glich dann aber dank ihren Linkshändern Laszlo Nagy und Gasper Marguc

Zehn Minuten vor dem Ende war beim 22:22 immer noch alles offen. Paris vergab mehrere Chancen, sich abzusetzen, wie zum Beispiel Mikkel Hansen mit einem verworfenen Siebenmeter. Aber als Nikola Karabatic zwei Minuten vor Schluss sein erstes und einziges Tor zum 27:25 erzielte, schien die Partie entschieden. Es dauerte allerdings bis sieben Sekunden vor dem Ende, bevor ein Fehlpass alle Final-Träume von Veszprém und seinen Fans beendete.

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