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EHF Champions League

Montpellier komplettiert das “Finale der Außenseiter“

Björn Pazen / br

Montpellier komplettiert das “Finale der Außenseiter“

Diego Simonet hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern von Montpellier HB sicher: Nachdem er mit seinem Treffer mit der Schlusssirene im Achtelfinale in Barcelona das Weiterkommen sicherte, hat der Argentinier nun das entscheidende Tor für Montpelliers Finaleinzug 19 Sekunden vor dem Ende erzielt. Nach dem 28:27 gegen Titelverteidiger Vardar Skopje trifft Montpellier am Sonntag im Finale auf HBC Nantes. Wie schon üblich, wird der Vorjahressieger seinen Titel also nicht verteidigen.

  • Zum dritten Mal nach 2011 (Barcelona gegen Madrid) und 2014 (Flensburg gegen Kiel) stehen sich zwei Mannschaften aus dem gleichen Land in Köln im Finale gegenüber.
  • Vor 15 Jahren gewann Montpellier den bislang einzige Champions-League-Titel für eine französische Mannschaft, am Sonntag folgt definitiv der zweite.
  • Vardar verpasst die Chance, als erster Titelverteidiger überhaupt ins Finale des VELUX EHF FINAl4 einzuziehen.
  • Mit acht Treffern war MHB-Linkshänder Valentin Porte bester Werfer des zweiten Halbfinales.
  • SEMI-FINALII: HC Vardar (MKD) vs Montpellier HB (FRA) 27:28 (11:14)

Obwohl zwei der weltbesten Torhüter auf dem Feld standen, konnten weder Vincent Gerard noch Arpad Sterbik dem Spiel in der ersten Hälfte ihren Stempel aufdrücken, Sterbik, im Vorjahr MVP des FINAL4, wurde in der 23. Minute sogar gegen Strahinja Mihic ausgetauscht.

Im Gegensatz zu den Torhütern waren die Abwehrreihen bärenstark. Vardars Zwei-Meter-Wand blockte viel weg, Montpelllers Defensive war extrem beweglich. Und die Franzosen hatten schnell die Kontrolle über das Spiel, wenn man von einem Vardar-Zwischenhoch absieht, als der Titelverteidiger beim 7:6 zum einzigen Mal führte. Dann übernahm MHB-Linkshänder Valentin Porte das Kommando und erzielte insgesamt sechs der 14 Montpellier-Treffer vor der Pause – inklusive dem letzten mit dem Halbzeitpfiff zur ersten Drei-Tore-Führung beim 14:11.

Vardar fand nie zu seinem normalen Rhythmus – wen man vom Rechtsaußen Ivan Cupic absah. Aber auch dessen vier Tore vor dem Seitenwechsel reichten nicht, um den Rückstand zu verkürzen.

In der zweiten Hälfte musste Montpellier alles geben, um die Führung zu verteidigen. Der Titelverteidiger startete deutlich stärker, vor allem dank Torwart Milic und dem spanischen Linkshänder Jorge Maqueda. Allerdings schaffte es Vardar nicht, in Führung zu gehen. Montpellier lag zwischenzeitlich mit drei Toren vorne, konnte den Sack aber nicht zumachen – vor allem, weil Milic etwas dagegen hatte.

Sieben Minuten vor dem Ende hieß es 22:21 für Montpellier – und das Spiel stand auf des Messers Schneide. Spätestens dann übernahm Melvyn Richardson, Sohn des 2001er CL-Siegers Jackson Richardson, das Kommando bei Montpellier. Dennoch war Vardar wieder am Zug, beim 27:27 – dem ersten Tor von Kapitän Stojanche Stoilov – war der erste Ausgleich seit dem 7:7 geschafft.

Aber Simonet schlug zurück, traf 19 Sekunden vor dem Ende um 28:27. Vardar nahm seine finale Auszeit, aber als Vuko Borozan die letzte Chance vergab, war der Traum von der Titelverteidigung beendet, während Montpellier 15 Jahre nach dem ersten Titel wieder nach den Sternen greift.

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