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EHF Champions League

Nach 15 Jahren steht Montpellier wieder ganz oben auf dem Siegerpodest

Björn Pazen

Nach 15 Jahren steht Montpellier wieder ganz oben auf dem Siegerpodest

2003 feierten sie die magische Nacht von Montpellier mit dem 31:19-Sieg gegen Portland San Antonio, 15 Jahre später feierte Montpellier die magische Nacht von Köln. MHB setzte sich völlig verdient mit 32:27 gegen Nantes im überraschenden rein französischen Finale des VELUX EHF FINAL4 2018 durch. Trainer Patrice Canayer und Linksaußen Michael Guigou schrieben als letzte Überlebende des Teams von 2003 Geschichte – immer noch im gleichen Verein.

• Wie der Vater, so der Sohn, Melvyn Richardson hat die EHF Champions League 17 Jahre nach seinem Vater Jackson (damals mit Portland) gewonnen.
• Die Spieler sind die ersten Champions-League-Sieger ihrer Heimatländer: Nikola Portner (Schweiz), Diego Simonet (Argentinien), Jonas Truchanovicius (Litauen) und Ashem Mamdouh (Ägypten).
• Canayer ist der erste französische Trainer, der das FINAL4 gewinnt.
• Es war das erste rein französische Champions-League-Finale.
• Das 32:27 ist die höchste Differenz in einem Finale seit 2010.


FINAL
HBC Nantes (FRA) vs Montpellier HB (FRA) 27:32 (13:16)

Nantes war bis zur 55. Minute auf Augenhöhe, aber dann drehten Matchwinner und FINAL4-MVP Diego Simonet und seine Kollegen auf und beenden ihr Handballmärchen, das in den Gruppen C/D begonnen hatte, auf dem Siegerpodest.

Drei Faktoren waren entscheidend für die 16:13-Halbzeitführung von Montpellier: Vincent Gerard gewann das Torhüterduell gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Cyril Dumoulin deutlich, die MHB-Abwehr nahm den im Halbfinale überragenden HBC-Kreisläufer Nicolas Tournat aus dem Spiel, und auf der anderen Seite waren Montpelliers Kreisläufer Ludovic Fabregas und Ashem Mamdouh unaufhaltsam, hatten zur Pause zusammen bereits sieben Treffer erzielt.

Zudem spielte der Argentinier Diego Simonet überragend, sowohl als Torschütze als auch als Passgeber. In der 29. Minute musste er nach einem Zusammenprall mit Nantes‘ Kapitän Rock Feliho mit einer Platzwunde im Gesicht vom Feld.

Montpellier machte aus einem anfänglichen 2:4-Rückstand eine 10:7-Führung – da hatte Fabregas schon vier Mal getroffen. Obwohl Nantes alles gab und zudem von ihren lila-gekleideten Fans frenetisch angefeuert wurden, konnten sie keine Kontrolle übers Spiel bekommen, sondern lagen zur Pause mit drei Toren Differenz hinten.

Aber nach nur vier Minuten und drei Angriffen des Norwegers Espen Lie Hansen, war die Partie beim 16:16 wieder ausgeglichen. Montpellier wankte etwas, fiel aber nicht um, weil man es schaffte, dass Nantes nicht die Führung übernahm. Im Gegenteil: Beim 21:18 war der Drei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt, Nantes-Trainer Thierry Anti nahm seine Auszeit.

Seine Spieler verstanden seine Ansprache, und plötzlich ließ Montpellier im Angriff deutlich nach. Simonet oder Jonas Truchanovicius vergaben beste Chancen, HBC nahm die Gelegenheit dankend an und glich beim 24:24 neun Minuten vor dem Ende erneut aus.

Aber genau das war der Weckruf für MHB: Innerhalb von wie Minuten erzielte der neue Champions-League-Sieger vier Tore in Serie, Nantes wurde nervös, vergab fünf Würfe in Folge. Duie Montpellier-Fans sangen bereits „Allez, allez, Montpellier“, als Simonet sein fünftes Tor zum 29:24 erzielte, weniger als drei Minuten vor Schluss.

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