EHF Champions League

Rekordsieger will nach der 2017er Niederlage zurückschlagen

Björn Pazen/im/jh

Rekordsieger will nach der 2017er Niederlage zurückschlagen

Im zweiten Halbfinale des VELUX EHF FINAL4 begegnen sich der Rekordsieger der EHF Champions League, Barça Lassa, und HC Vardar, der Sieger des Jahres 2017 sowie die einzige Mannschaft, die zum dritten Mal in Folge in Köln dabei ist.

Barça gehen vermeintlich als Favorit ins Rennen, aber die vergangenen Veranstaltungen in Köln haben gezeigt, dass Favoriten nicht immer gewinnen.

  • Barça Lassa können als erstes Team die Trophäe in Köln zum dritten Mal gewinnen
  • Barças Kapitän Victor Tomas und Vardars Außenspieler Ivan Cupic können ebenfalls beide zum dritten Mal Champions League Sieger werden
  • Barças Kreisläufer Ludovic Fabregas kann den Titel zum zweiten Mal in Folge holen, nach seinem Sieg mit Montpellier im letzten Jahr.
  • Vardars Rückraum Rechts Dainis Kristopans (80 Treffer) jagt Kielces Alex Dujshebaev (88) um den Titel des Torschützenkönigs.

Barça Lassa (ESP) gegen HC Vardar (MKD)
Samstag 1. Juni, 18:00 Uhr Ortszeit, live auf ehfTV.com

Barça weiß genau, welches Schicksal einem sogenannten Favoriten beim VELUX EHF FINAL4 wiederfahren kann.

Im Jahr 2013 haben sie das Finale gegen Hamburg in der Verlängerung verloren; 2014 das Halbfinale gegen Flensburg im Siebenmeter-Werfen, und 2017 ebenfalls das Halbfinale gegen Vardar durch einen Treffer von Luka Cindric mit der Schlusssirene.
Barça ist zum siebten Mal beim VELUX EHF FINAL4 dabei, was sie zum Rekordhalter der meisten Teilnahmen macht. Den Titel holten sie allerdings nur zweimal in der LANXESS arena, gegen Ciudad Real im Jahr 2010 und gegen Veszprém im Jahr 2015.

Die Mannschaft von Cheftrainer Xavi Pascual spielt international eine unglaublich starke Saison. Nach der Auftaktniederlage gegen Rhein-Neckar Löwen gewannen sie neun Gruppenspiele in Folge, dabei auch zweimal gegen den Halbfinalgegner Vardar (30:26 und 34:26). Sie mussten zwar noch eine zweite Niederlage hinnehmen – diesmal gegen Veszprém – aber zu dem Zeitpunkt standen sie bereits als Sieger der Gruppe A fest.

Im Viertelfinale hatten sie zweimal leichtes Spiel mit Nantes (32:25, 29:26). Nicht einmal die Verletzung des dänischen Neuzugangs und Top-Torschützen, Casper Mortensen, konnte den Barça Express nicht aufhalten.

Neben Mortensen haben noch zwei weitere Neuzugänge das Team verstärkt: Torhüter Kevin Møller als Ersatz für Borko Ristovski und Kreisläufer Ludovic Fabregas als Nachfolger von Viran Morros.

Fabregas, Weltmeister des Jahres 2017 mit Frankreich, ist dieses Jahr der einzige Spieler, der den Titel verteidigen kann, nach seinem Triumph mit Montpellier in der letzten Saison. Er würde damit den bisherigen Rekord seines Halbfinal-Gegners Ivan Cupic einstellen, der den Titel 2016 mit Kielce und 2017 mit Vardar holen konnte.

Nachdem große Namen, darunter auch Arpad Sterbik, Joan Canellas, Luka Cindric, Jorge Maqueda und Trainer Raul Gonzalez, den Verein vergangenes Jahr verlassen haben, haben in dieser Saison nur Wenige erwartet, dass es Vardar wieder nach Köln schaffen würde – aber allen Widrigkeiten zum Trotz sind sie mit dem neuen Cheftrainer Roberto Parrondo auch heuer wieder dabei.

Vardar waren zunächst Gruppendritter, ehe sie Zagreb zweimal im Achtelfinale und in der Folge Szeged im Heimspiel des Viertelfinales grandios mit 31:23 schlagen konnten. Vardar durchlebte einige kritische Momente im Rückspiel des Viertelfinals, als sie sich trotz eines zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstands am Ende noch für das VELUX EHF FINAL4 qualifizieren konnten.

Vardar konnte Barça in bisher insgesamt 15 Begegnungen zwar nur zweimal schlagen, dennoch gibt sich Kapitän Stojanche Stoilov optimistisch:
„Es gibt keine großen Vor- oder Nachteile, da wir sie genauso gut kennen wie sie uns. Wir haben zwar in der Gruppenphase zweimal gegen sie verloren, aber in Köln ist alles anders“, sagt er.

Barças Statistik scheint eindrucksvoll, aber seit 2015 standen die Spanier nicht mehr auf dem Podest. Das Spiel gegen Vardar wird ihr insgesamt 15tes Halbfinale in der 22sten EHF Champions League Saison. Sie standen elf Mal im Finale (darunter vier Mal in Köln) und haben bisher acht Mal den Titel geholt.

Zählt man den European Cup of Champions Sieg aus dem Jahre 1991 dazu, wäre es der insgesamt zehnte Gesamtsieg für die Spanier.

„Alle vier Mannschaften, die in Köln dabei sind, haben großartige Teams und es wird dieses Jahr ein sehr interessantes EHF FINAL4 werden. Vardar sind extrem gefährlich und deren aktuelle Situation macht sie nochmal gefährlicher,“ warnt Barças Kapitän Victor Tomas.

Sein Trainer Xavi Pasual kann in Köln seinen dritten Champions League Gesamtsieg holen, was ihn auf eine Stufe mit Alfred Gislason stellen würde, der zweimal mit Kiel und einmal mit Magdeburg erfolgreich war.
Der Handball ist heuer auch die letzte Hoffnung für Barça überhaupt auf einen Champions League Titel, nachdem die Basketball- und Fußball-Teams nicht in den diesjährigen Finals vertreten sind.

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