EHF Champions League

HBC sind zweifelsohne der Außenseiter

Iris Magerl / br

HBC sind zweifelsohne der Außenseiter

Zum dritten Mal in der Geschichte des VELUX EHF FINAL4 begegnen sich zwei Teams aus demselben Land im Halbfinale. Nach zwei rein deutschen Partien (Kiel gegen Berlin 2012 und Hamburg gegen Kiel 2013), kommt es dieses Mal zu einem französischen Duell, wenn Nantes auf PSG trifft.

HBC sind zweifelsohne der Außenseiter bei ihrem ersten Auftritt in Köln, während Paris hingegen mit der dritten Teilnahme in Folge das erfahrenste Team des gesamten Wochenendes stellt.

•    Gensheimer gegen Klein ist zudem das Duell zwischen den beiden letzten im Turnier verbliebenen deutschen Spielers
•    Beide Teams treffen zum fünften Mal in dieser Saison aufeinander, aber zum ersten Mal nicht auf französischem Boden
•    Lazarov kann zum FINAL4-Torschützenkönig aller Zeiten werden, wenn er fünfmal trifft


Hamburg 2013, Flensburg 2014, Kielce 2016 und Vardar 2017: in den vergangenen Jahren hat nicht immer der Favorit am Ende den Pokal beim VELUX EHF FINAL4 in Köln in die Höhe gestreckt

Somit ist es die Hoffnung des „Großen H“, diese Serie der Außenseitersiege fortzusetzen und sein eigenes Märchen zumindest bis ins Finale weiter zu träumen.

„Ich fahre nicht nach Köln, um Parfum für meine Großmutter zu kaufen und nur ein Teil der Party zu sein. Jetzt, da wir uns qualifiziert haben, sind wir hier um auch zu gewinnen“, sagt Trainer Thierry Anti voller Zuversicht und Selbstvertrauen.

In seiner erst zweiten VELUX EHF Champions League Saison überhaupt hat Nantes es bis ins Finale geschafft, nachdem man Top-Clubs wie den Titelverteidiger Vardar und Rekordsieger Barcelona in der KO-Phase besiegen konnte. Sie blieben im Achtelfinale (gegen Meshkov Brest) und im Viertelfinale (gegen Skjern Håndbold) ungeschlagen und buchten damit das Ticket nach Köln.

Andererseits war Paris die einzige Mannschaft, die ihre beiden Viertelfinalspiele gewinnen konnte. Nachdem sie das Achtelfinale als Sieger der Gruppe B überspringen konnten, hatten sie leichte Beute mit dem Turniersieger von 2016 Kielce. Bis hierher hat Paris überhaupt nur zwei internationale Spiele in der Saison verloren: in Flensburg und – nachdem der Gruppensieg bereits feststand – in Brest.

In der vergangenen Saison standen sich beide Teams ebenfalls in der Champions League gegenüber. Im Achtelfinale stand ein Unentschieden in Nantes zu Buche als Paris das Rückspiel auf heimischem Boden gewinnen konnte.

Diese Saison haben die beiden Mannschaften bereits vier Mal in drei Wettbewerben gegeneinander gespielt.

Zunächst hat Nantes Paris mit 32:26 in der französischen Liga geschlagen, dann konnte Paris zu Hause 31:29 gewinnen. Und Paris schlug Nantes auch im französischen Pokal mit zwei Toren (35:33).

Jetzt begegnen sich die Beiden zum ersten Mal auf neutralem Boden, wobei Paris mit seiner internationalen Erfahrung der eindeutige Favorit ist; und das nicht nur wegen den vier IHF-Welthandballern in ihren Reihen: Nikola Karabatic, Thierry Omeyer, Daniel Narcisse (alle Frankreich) und Mikkel Hansen (Dänemark). Jeder der drei französischen Stars hat ein seine eigene Geschichte bei diesem Event: Narcisse wird seine Karriere nach der Saison beenden, Omeyer kann die Champions League zum fünften Mal gewinnen (wie auch Vardar-Torhüter Arpad Sterbik) und Karabatic kann der erste Spieler werden, der den Titel nach seinen Siegen mit Montpellier, Kiel und Barcelona mit vier verschiedenen Vereinen gewinnt.

Trainer Noka Serdarusic, der nach der Saison vom jetzigen Vardar-Coach Raul Gonzalez abgelöst wird, kann der dritte Trainer nach Alfred Gislason und Talant Dujshebaev werden, der die Champions League mit zwei verschiedenen Vereinen gewinnt.

Und Linksaußen Uwe Gensheimer, der als der aktuell zweitbeste Torschütze ins VELUX EHF FINAL4 geht, hat gute Chancen die Saison zum dritten Mal nach 2011 und 2017 als Torschützenkönig zu beenden.

Aber zunächst müsste Paris Nantes schlagen, wie sich Manager Bruno Martini bewusst ist: „Wir wissen, dass alle uns als die Favoriten sehen, und wir nehmen diese Rolle auch an. Aber auch wir müssen erstmal beide Spiele gewinnen, um den Pokal mit nach Hause zu nehmen.“

Bei Nantes stehen drei nicht französische Spieler im Fokus:

Eduardo Gurbindo kann seine persönliche Traumsaison krönen: nachdem er schon Europameister mit Spanien wurde, hat er nun die Chance die Champions League zum zweiten Male nach seinem Sieg mit Barcelona im Jahr 2015 zu gewinnen.

Auch der zweimalige Champions League Torschützenkönig Kiril Lazarov hofft auf seinen zweiten Triumph in Köln nach 2015, wobei er auch noch der beste Torschütze aller Zeiten beim VELUX EHF FINAL4 werden kann. Mit momentan 51 Treffern braucht er nur noch eine Hand voll Tore zu erzielen, um Filip Jicha und Momir Ilic einzuholen, die mit 56 Treffern noch die Führung innehaben.

Zu guter Letzt hofft auch Dominik Klein bei seiner siebten Teilnahme am Final-Wochenende darauf, seine Karriere mit dem vierten Sieg zu beenden, nachdem er schon 2007, 2010 und 2012 mit Kiel gewinnen konnte.

Latest news

More News