EHF Champions League

Achte Trophäe für Barcelona

Björn Pazen

Barcelona holt sich die achte Trophäe

Zum achten Mal insgesamt und zum zweiten Mal beim VELUX EHF FINAL4 in Köln hat sich der FC Barcelona den Titel in der EHF Champions League gesichert. In einer dominanten Art und Weise setzten sich die Katalanen im Finale gegen Veszprem mit 28:23 durch. 20.000 Zuschauer hatten sich schon 30 Sekunden vor dem Ende zu Ehren des hochverdienten Champions-League-Siegers erhoben.

Nach dem THW Kiel (2010 und 2012) ist Barca der zweite Verein, der in Köln zum zweiten Mal triumphiert. Zudem hielt die seit 2005 existierende Serie, dass entweder deutsche oder spanische Mannschaften den Titel gewannen.

Barcelona hatte 2010 und 2012 das Finale von Köln verloren und 2011 gewonnen.

Siarhei Rutenka wurde der fünfte Handballer der Geschichte, der die Königsklasse zum sechsten Mal gewinnt. Sein Mannschaftskamerad Kiril Lazarow gewann den Titel zum ersten Mal, verpasste es aber, zum dritten Mal Torschützenkönig der Champions League zu werden.

Diese Trophäe gewann wie schon 2014 Momir Ilic (Veszprem), der mit fünf Finaltreffern seine Bilanz auf 114 Tore ausbaute und Lazarow (106) klar hinter sich ließ.

Der Isländer Gudjon Valur Sigurdsson beendete derweil seinen Köln-Fluch: Bei seiner fünften Teilnahme mit vier unterschiedlichen Klubs gewann er nun erstmals die Trophäe.

"Ich habe diese Arena schon oft sehr enttäuscht verlassen. Deshalb macht mich dieser Sieg umso glücklicher. Es ist unglaublich diesen Titel zu gewinnen", sagte Sigurdsson.

Nikola Karabatic (mit Sigurdsson bester Torschütze Barcelonas im Finale mit sechs Treffern sowie als MVP des Turniers ausgezeichnet) gewann nicht nur den dritten CL-Titel mit dem dritten unterschiedlichen Verein nach Montpellier (2003) und Kiel (2007), sondern hält wie Cedric Sorhaindo die vier wichtigsten Handballtitel gleichzeitig: Champions-League-Sieger, Welt- und Europameiste rund Olympiasieger.

"Die Champions League zu gewinnen war mein großes Ziel in dieser Saison. Ich bin sehr stolz darauf, hier in Köln gewonnen zu haben. Das FINAL4 in Köln ist wie der Heilige Grahl des Handballs. Auf demTeam lag ein großer Druck, das Finale dieses Mal zu gewinnen. Ich bin besonders stolz darauf den Titel heute gewonnen zu haben, weil es das erste Mal ist, dass ich ihn hier in Köln gewinne", sagte Karabatic.

Auf der anderen Seite verpasste Veszprems bester Finaltorschütze Laszlo Nagy (acht Tore) seinen dritten Titel, nach zwei Trophäen mit Barcelona 2005 und 2011. Und Veszprem verpasste es als erster ungarischer Champions-League-Sieger bei den Männern in die Geschichte einzugehen.

Veszprems Trainer Carlos Ortega sagte nach dem Spiel: "Sie waren heute besser als wir. Zu keiner Zeit konnten wir Nikola Karabatic stoppe . Sie waren deutlich besser als unsere Abwehr. Vielleicht waren einige unserer Spieler nach dem Spiel gestern zu müde. Aber unsere Saison war unglaublich, wir haben lediglich drei Spiele in der Saison verloren."
 
Finale: FC Barcelona (ESP) – MKB-MVM Veszprem (HUN) 28:23 (14:10)

Wie schon beim Halbfinalsieg gegen Kielce waren Torwart Saric und Welthandballer Karabatic die tragenden Säulen für Barcelonas Vier-Tore-Vorsprung zur Pause. Nach ausgeglichenen 15 Anfangsminuten übernahm der Rekordsieger die Kontrolle und baute den Vorsprung auf 9:6 (21. Minute) aus. Bei Veszprem schafften es nur Ilic und Spielführer Laszlo Nagy durch die Defensive der Katalanen durchzubrechen, die auf alle potenziellen Angriffsvarianten optimal eingestellt war.

Saric (acht Paraden vor der Pause) war deutlich besser als Veszprems Torwartduo Alilovic/Mikler. Und obwohl die früheren Champions-League-Torschützenkönig Siarhei Rutenka und Kiril Lazarow wegen kleinerer Blessuren vor der Pause nicht im Einsatz waren, setzte sich Barcelona zur Pause auf 14:10 ab.

Nach der Pause versuchte Veszprems Trainer Ortega alles, um die Partie noch zu drehen, inklusive dem erneuten Torwartwechsel von Mikler zurück auf Alilovic. Aber Barcelonas Abwehr und Torwart Saric standen immer noch wie eine Mauer und schaffte so die Basis für eine konstante und recht komfortable Drei-bis Fünf-Tore Führung.

Aber Veszprem hatte sich noch lange nicht aufgegeben, Laszlo Nagy traf aus allen Lagen, die Partie drehte sich in eine Abwehrschlacht. Als aber Veszprems Spielmacher Chema Rodriguez verletzt vom Feld musste, stand das Tor zum Titel ganz weit offen für Barcelona. Mit einer 5:1-Serie vom 19:17 zum 24:18 sorgten die Katalanen bis zur 52. Minute für eine Vorentscheidung.

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