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EHF Champions League

Canayers zweiter Streich oder die Krone für das Aschenputtel?

Björn Pazen / im, br

Canayers zweiter Streich oder die Krone für das Aschenputtel?

Nachdem Frankreich im Jahr 2017 sowohl bei den Herren als auch bei den Damen Weltmeister wurde, kann der Sonntag zu einem weiteren historischen Tag im französischen Handball werden: Zum ersten Mal überhaupt begegnen sich zwei französische Teams im Finale der VELUX EHF Champions-League und kämpfen somit um den 25. Saisonsieg. Entweder wird Montpellier nach 2003 seinen zweiten Gesamtsieg erzielen; oder Nantes wird seinen märchenhaften Aufstieg aus der zweiten Liga am Siegerpodest krönen.

•    Zum ersten Mal überhaupt begegnen sich zwei französische Teams im EHF Champions-League-Finale.
•    Zum ersten Mal überhaupt sind zwei Debütanten beim VELUX EHF FINAL4 ins Finale gekommen.
•    Außenspieler Michael Guigou und Trainer Patrice Canayer sind die letzten im Team Verbliebenen von Montpelliers 2003er-Sieg.
•    Nikola Portner kann der erste Champions-League-Sieger für die Schweiz werden, Diego Simonet (beide Montpellier) kann dies für Argentinien erreichen und Jonas Truchanovicius für Litauen.
•    Klein, Lazarov und Gurbindo sind die einzigen Spieler in Nantes Reihen, die den Pokal schon einmal gewonnen haben.


FINALE: HBC Nantes (FRA) gegen Montpellier HB (FRA)
Sonntag, 27. Mai, 18:00 Uhr Ortszeit, live auf ehfTV.com

Zwei VELUX EHF FINAL4 Debütanten stehen im Finale. Ein Team, das den ganzen Weg aus den Gruppen C/D geschafft hat, begegnet einem Team, das erst seine zweite VELUX EHF Champions-League spielt. Mit Sicherheit hätte am Anfang der Saison keiner ein Finale zwischen HBC Nantes und Montpellier HB erwartet; wohl noch nicht einmal wirklich vor den beiden Halbfinals am Samstag.

Aber nachdem Nantes PSG mit 32:28 schlagen konnte – und Montpellier gegen den Titelverteidiger Vardar das glücklichere Ende für sich verbuchen konnte, kommt es nun zum historischen Finale zwischen zwei französischen Mannschaften. Das Spiel wird am Sonntag ganz Frankreich elektrisieren und natürlich auch die Fans in der LANXESS arena.

Zum dritten Mal nach 2011 (Barcelona gegen Madrid) und 2014 (Flensburg gegen Kiel) spielen zwei Mannschaften derselben Nation das Finale in Köln.

Bis heute konnte nur eine französische Mannschaft den Gesamtsieg erringen – und das war Montpellier im Jahr 2013, als bis dahin erstes Team das weder aus Spanien noch aus Deutschland stammte. Schon damals war Patrice Canayer Trainer der Mannschaft und Michael Guigou spielte auf Linksaußen. Heute, 15 Jahre später, haben sie die Chance diesen Erfolg zu wiederholen. „Da wird einfach ein Traum war. Hoffentlich können wir es auch ein bisschen genießen neben der harten Arbeit. Beide Teams kennen sich sehr gut aus der französischen Liga, da gibt es keine Geheimnisse. Aber letztendlich kann man keine der Mannschaften als die bessere bezeichnen“, sagt Guigou vor dem Spiel.

Aus seiner Mannschaft können drei Spieler Geschichte schreiben, indem sie der jeweils erste EHF Champions-League-Sieger für ihr Land werden: Nikola Portner (Schweiz), Diego Simonet (Argentinien) und Jonas Trichanovicius (Litauen).

Außerdem begegnen sich zwei Champions-League-Sieger aus 2007 (mit dem THW Kiel) in diesem Finale: der Slowene Vid Kavticnik (Montpellier) und Dominik Klein (Nantes). Klein wird sein letztes internationales Spiel erleben, bevor er seine Saison beendet – und kann in seiner insgesamt siebten Champions-League-Saison zum vierten Mal nach 2007, 2010 und 2012 den Gesamtsieg holen. „Es ist etwas ganz Besonderes für mich, noch einmal hier spielen zu können. Es gibt nichts Schöneres, als meine Karriere mit so einem Highlight zu beenden“, sagt Klein, der an einer leichten Oberschenkelverletzung laboriert, nachdem er das letzte Tor für Nantes gegen PSG erzielte.

Zwei weitere Athleten aus Nantes können ihren jeweils zweiten Champions-League-Gesamtsieg in Köln erzielen: Allzeit-Rekord-Torschütze beim FINAL4, Kiril Lazarov, und Eduardo Gurbindo. Beide waren Teil des siegreichen FC Barcelona im Jahr 2015. Gurbindo und David Balaguer können eine sensationelle Saison krönen, nachdem sie im Januar 2018 schon EHF Europameister mit Spanien wurden.

Und ein Montpellier-Spieler wechselt nach der Saison nach Barcelona: Kreisläufer Ludovic Fabregas. „Wir haben die Chance, Geschichte zu schreiben. Ich war nicht überrascht, dass Nantes gegen Paris gewonnen hat. An guten Tagen können die jeden schlagen; und sie haben eine Menge guter Tage. Das wird also morgen bestimmt nicht einfach. Beide Teams kennen sich so gut, und es gibt ja auch einige Parallelen zu unserer nationalen Meisterschaft.“

Bis heute sind sich Nantes und Montpellier nur zweimal auf internationalem Boden begegnet. Montpellier konnte Nantes im Viertelfinale des EHF Cups in der Saison 2013/14 zweimal schlagen. In der französischen Liga ist Montpellier momentan Zweiter, Nantes Dritter.

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